Moos entfernen: Wenn die grünen Polster zum Problem werden

Moose, die einfachen, wurzel- und blattlosen Pflänzchen, haben ihren Reiz. Die üppigen grünen Polster werden in der japanischen Gartenbaukunst schon lange geschätzt wegen ihrer geradezu meditativen Ausstrahlung. Bis zu 120 verschiedene Arten von Moos kultivieren Gärtner im Land der aufgehenden Sonne in besonderen Moosgärten. Auch in unseren Breiten wird Moos derzeit neu entdeckt. Gärtner lassen die Pflanzen unter Umständen in einem Teil des Gartens gedeihen – vor allem in schattigen Bereichen breitet sich Moos bei hinreichender Feuchtigkeit gern aus und besiedelt sowohl den Boden als auch Bäume. So lassen sich ruhige Winkel im Garten gestalten, in denen man sich ganz dem Zauber der urzeitlichen Pflanzen überlassen kann.

Nützliche Moose – Wasserspeicher und Humusbildung

Moospolster sind wahre Speichergiganten, wenn es um das Vorhalten von Wasser geht, und tragen dazu bei, dass der Boden nicht austrocknet. Außerdem tragen sie zur Humusbildung bei. Moos ist also nicht nur schön, sondern auch nützlich. Da Moose auch als Schallschutz und als Luftreiniger extrem wirksam sind, halten in privaten Wohnungen, in Büros und öffentlichen Räumen auch zunehmend Moosbilder und sogar ganze Mooswände Einzug, nicht selten aus lebenden, sorgsam kultivierten Pflanzen gestaltet.

Doch nicht überall möchte man die Pflänzchen sich ungehindert ausbreiten lassen. Zwar hat man mit Moos nicht das Problem, das sich bei vielen rankenden Pflanzen rasch stellt – nämlich dass Wurzeln Putz und Mauerwerk schädigen, Regenrinnen verstopfen und andere Vegetation langsam ersticken. Doch gerade weil Moos so viel Feuchtigkeit speichert, begünstigt es das Verrotten und die Auflösung von Putz und Mörtel und schädigt die Bausubstanz.

Vorbeugung gegen Moos

Kommt uns das Moos zu nahe, muss es deshalb in seine Schranken gewiesen werden. Vorbeugend können beispielsweise Fugen zwischen den Platten von Gehwegen und Terrassen imprägniert oder versiegelt werden. Das schützt ein wenig, die Fläche ist eindeutig leichter sauber zu halten, doch auch die Versiegelung ist nicht komplett feuchtigkeitsdicht. Früher oder später kommt das Moos dann doch wieder.

Um vorhandenen Moosbefall zu entfernen, können Hausbesitzer und Gärtner zu natürlichen Mitteln greifen. Denn die chemische Keule, sprich Herbizide, belastet die Umwelt, dringen ins Grundwasser ein und beeinträchtigen auch andere Pflanzen – und früher oder später ist das Moos trotzdem zurück.

Die wirksamsten natürlichen Mittel gegen Moos sind:

  • Das Abbürsten mit einer Draht- oder Wurzelbürste, je nach Empfindlichkeit der befallenen Fläche, ist die einfachste, wenn auch arbeitsintensive Art und Weise, Moos loszuwerden. Alternativ tut ein Hochdruckreiniger gute Dienste, vor allem, wenn die dicksten Beläge vorher abgekratzt oder das Moos mit den folgenden Lösungen behandelt wurde.
  • Das Gießen der Moospolster mit einer 5%igen Salzlauge erleichtert das Entfernen. Die Salzlake entzieht dem Moos die Feuchtigkeit, die es für sein Wachstum benötigt. Nach zwei bis drei Tagen unter Sonneneinstrahlung sterben die Pflänzchen ab und können nun mühelos ausgebürstet werden.
  • Ebenfalls wirksam gegen Moos ist eine Mischung von 20g Waschsoda auf 10 Liter kochendes Wasser. Die befallenen Flächen können mit der Lösung großzügig besprüht werden, auch hier lässt sich das abgestorbene Moos nach einigen Tagen abbürsten oder wegfegen.
  • Auf kleineren Flächen hilft auch Cola – die braune Limo enthält Phosphorsäure, die das Moos zersetzt. Allerdings klebt die behandelte Fläche anschließend erbarmungswürdig – und Ameisen werden auch angelockt.
  • Unverdünnter, aber nicht hochkonzentrierter Essig kann ebenfalls gegen Moosbeläge zur Anwendung kommen – aber auf keinen Fall Essig-Essenz einsetzen, sie stört das Gleichgewicht im Säuregehalt des Bodens.
  • Sand hilft vor allem auf dem Rasen – denn Moose bevorzugen lehmige Böden. Wird der Rasen regelmäßig „gelüftet“ und mit Sand bestreut, werden Moospolster im Laufe der Zeit weniger und verschwinden schließlich ganz. Ist der Boden sauer, kann auch Kalk zugegeben werden.

Wer nicht gleich zu Unkrautvernichtungsmitteln greift, kann sich zumindest an den schattigen Plätzchen im Garten, weit genug entfernt von Mauern und Wegen, an den effektiven kleinen Pflanzen und ihrer schlichten, beruhigenden Schönheit freuen.

Moos im Haus – selbstgemacht und aus freien Stücken

Wer keinen eigenen Garten hat, muss deshalb dennoch nicht auf die „grüne Aura“ von Moos verzichten. Denn anstatt eine Mooswand vom Experten zu bestellen, kann man ganz einfach Moosbilder selber machen. Dazu braucht es nicht viel mehr als einen dekorativen Rahmen nach Geschmack, eine Spanplatte, einige Werkzeuge und konservierte Moospflanzen und Polster verschiedener Arten. Mit wenig Arbeit holt man sich so den Reiz von Polster- und Kugelmoosen und die leuchtenden Farben von Islandmoos in die eigenen vier Wände und kann eine Dekoration ganz eigener Art genießen.